Wisconsin

Wisconsin
1Wis|con|sin [wɪs'kɔnsɪn ], der; -[s]:
linker Nebenfluss des Mississippi.
2Wis|con|sin ; -s:
Bundesstaat der USA.

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Wisconsin
 
[wɪs'kɔnsɪn], Abkürzung Wisconsin, postamtlich WI, Bundesstaat im Mittleren Westen der USA, 169 643 km2, davon 17 % Binnengewässer, einschließlich Anteil an den Großen Seen, (1999) 5,25 Mio. Einwohner (1930: 2,94 Mio., 1960: 3,95 Mio., 1980: 4,71 Mio., 1990: 4,89 Mio. Einwohner). Hauptstadt ist Madison. Wisconsin ist in 72 Verwaltungsbezirke (Countys) gegliedert.
 
 
Verfassung von 1848 (mit zahlreichen Änderungen). Senat mit 33, Repräsentantenhaus (Assembly) mit 99 Mitgliedern. - Im Kongress ist Wisconsin mit zwei Senatoren und neun Abgeordnete vertreten.
 
Landesnatur:
 
Das zum Teil an die Oberen Seen grenzende Hügelland (bis 595 m über dem Meeresspiegel) im Norden gehört zum Kanadischen Schild, der Süden (zwischen Michigansee und Mississippi) zum Zentralen Tiefland. Die pleistozäne Vergletscherung bewirkte, mit Ausnahme eines seinerzeit nicht vom Inlandeis erfassten Teils im Südwesten (Driftless Area), die Herausbildung von Endmoränen mit wertvollen Sanden und Kiesen, außerdem die Entstehung von über 9 000 Seen (größter ist der Winnebagosee). Das Kontinentalklima wird durch die Großen Seen im Norden und Osten gemildert. Waldbedeckt sind heute wieder 42 % der Staatsfläche, vor dem Raubbau um 1900 waren es über 85 %; nur einzelne Gebiete im Süden und Westen waren als Grassteppen von jeher waldfrei, sie werden landwirtschaftlich genutzt.
 
 
Von der Bevölkerung sind (1996) 92,2 % Weiße, 5,5 % Schwarze, 1,4 % Asiaten und 0,9 % Indianer. In Städten leben (1990) 65,7 % der Bevölkerung; die größten Städte sind Milwaukee und die Hauptstadt Madison.
 
 
Wisconsin gilt als der Milchwirtschaftsstaat (Dairy State) der USA. Wichtige Feldfrüchte sind Mais als Viehfutter und Gemüse, besonders Bohnen und Erbsen. Im Bergbau ist die Gewinnung von Zinkerzen bedeutend, die von Eisen- und Bleierzen hat abgenommen; Abbau von Sanden und Steinen. Die Hafenstädte am Michigansee (Milwaukee, Green Bay, Racine, Kenosha u. a.) sind die Hauptindustriestandorte. Lebhaft ist der sommerliche Fremdenverkehr.
 
 
1634 bereiste der Franzose Jean Nicolet (* 1598, ✝ 1642) als erster Europäer das u. a. von Menominee- und Winnebago-Indianern bewohnte Gebiet. Bis 1763 war die Region in französischem, dann in britischem Besitz und ging 1783 als Teil des Northwest Territory nominell in den Besitz der USA über, wurde jedoch erst nach dem britisch-amerikanischen Krieg 1812-14 von den Briten endgültig geräumt. 1800-09 gehörte Wisconsin zu Indiana, 1809-18 zu Illinois, danach zu Michigan. Nach erster Zuwanderung in die Bergbaugebiete Wisconsins in den 1820er-Jahren setzte nach dem Indianerkrieg von 1832 (Black Hawk War) die eigentliche Masseneinwanderung (v. a. Deutsche und Skandinavier) ein, die die Verdrängung der Ureinwohner beschleunigte. 1836 wurde Wisconsin, das auch Gebiete der heutigen Staaten Iowa, Minnesota, North und South Dakota umfasste, als Territorium organisiert und 1848 in den heutigen Grenzen als 30. Staat in die Union aufgenommen. Politisch dominierte ab 1856 die Republikanische Partei, von 1900 bis zum Zweiten Weltkrieg deren progressiver Flügel unter R. M. La Follette. In dieser Zeit gingen von Wisconsin zahlreiche richtungweisende Reformimpulse aus.
 
 
R. N. Current: W. A bicentennial history (New York 1977);
 R. H. Zeitlin: Germans in W. (Madison, Wis., 1977);
 I. Vogeler: W., a geography (Boulder, Colo., 1986);
 R. C. Nesbit: W. A history (Madison, Wis., 21989);
 
W. land and life, hg. v. R. C. Ostergren u. T. R. Vale (ebd. 1997).
 

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1Wis|con|sin [wɪs'kɔnsɪn], der; -[s]: linker Nebenfluss des Mississippi.
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2Wis|con|sin; -s: Bundesstaat der USA.

Universal-Lexikon. 2012.

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